Autorin: Clay Carmichael
Originaltitel: Wild Things
Von einem Onkel, der Herzchirurg ist, hätte ich mir eigentlich mehr erhofft.
Die zwölfjährige Zoë ist wild, unerschrocken und eigensinnig. Sie
verlässt sich am liebsten auf sich selbst, zu oft ist sie enttäuscht
worden. Mit Freundschaft und Familie hat sie wenig Erfahrung. Nach dem
Tod der Mutter kommt Zoë zu ihrem Onkel Henry, einem Eigenbrötler, der
in einem großen Haus am Waldrand lebt. Wird es wieder eine Enttäuschung?
Zoë geht ihrer eigenen Wege. Bei langen Erkundungstouren im Wald stößt
sie auf einen alten Wohnwagen. Wohnt darin der geheimnisvolle Junge, den
sie im Schatten der Bäume vermutet? Eines Tages ist der Wohnwagen
verwüstet. Spätestens jetzt muss sie herausfinden, was es mit dem Jungen
auf sich hat. Doch dazu braucht Zoë Hilfe.
Das Cover finde ich wirklich toll. Ja, es ist irgendwo wieder typisch, vonwegen Mädchen auf dem Cover und so, aber dafür wirkt das Covermädchen wirklich nachdenklich und vorallem allein. Außerdem ist das Cover nicht so übertrieben wie viele andere in letzter Zeit, deshalb hier ein kleiner Pluspunkt ;D
Fangen wir mit der Protagonistin, Zoë an, ich glaube, auf Dauer bleiben mir da zwei Dinge in Erinnerung:
1stens: Sie hat rote Haare (wollte ich früher auch gerne haben)
2tens: Ich werde einfach nicht aus ihr schlau.
Auf der einen Seite ist da ihre Kindheit, die alles andere als schön war, ihre Mutter, die sich nie um sie gekümmert hat, sodass, sie, statt zur Schule zu gehen, den Haushalt geschmissen während ihre Mutter die Freunde alle paar Monate wechselt. Es ist verständlich, wie zurückgezogen Zoë ist, und wie schwer es ihr fällt, sich anderen anzuvertrauen.
Aber grade in dem Punkt hätte das Buch mehr Zeit gebraucht, weil Zoë einfach unglaubwürdig wirkt, ja, sie ist 11 und sturköpfig, aber... dieser ganze "ich fange an wieder zu vertrauen" Part, der eigentlich das Buch ausmacht, konnte mich einfach nicht packen, und vielleicht viel es mir grade deshalb so schwer, mich hier wirklich fallen zu lassen und einfach zu genießen.
Wirklich vielschichtig war leider auch keiner der Charaktere, sie sind zum Großteil einfach... zu einfach?
Den Kater fand ich zumindest etwas interessanter, wobei man eben auch beachten muss, dass das hier ein Kinderbuch ist. Auch wenn die Beschreibungen des Katers einen Manchmal etwas verwirren, besonders, da seine Sichtweise in dritter Person erzählt wird und Zoey in der Ersten erzählt, aber lassen wir der Autorin doch ihre künstlerische Freiheit.
Im Buch sind einfach zu viele Dinge für die wenigen Seiten, die es hat. Viele Dinge wie Zoës "Sinn" für Tiere werden weder weiter erlärt, noch sind sie irgendwie relevant?
Zum Beispiel ist da Zoës Problem mit Gott, und sie ist so schrecklich hilfsbereit, aber es ist ja logisch, dass man dem netten alten Pastor helfen will, eine geniale Predigt zu schreiben, nachdem man ihn 10 Minuten kennt und doch eigentlich niemandem vertraut?
An solchen Stellen ist das Buch leider einfach nur unrealistisch, und es wirkt als hätte die Autorin einfach ab und zu den roten Faden verloren. Manchmal ist weniger eben mehr und selbst die unerwarteten Endungen, die vorkamen, haben das leider nicht raushauen können.
Aber zurück zum Thema: Ich glaube, hätte man diese Geschichte nur aus der Sicht des Katers erzählt wäre (und somit ziemlich viele Dinge, die sowieso nicht mehr in die Seiten passen, weggelassen hätte), wäre das Buch einfach wunderschön, auch wenn es natürlich ein Kinderbuch bleiben würde. Empfehlen würde ich es für 7 bis 13jährige, und auch wenn ich damit normalerweise kein Problem habe: Dieses Buch ist einfach kein All-Age Roman, zum vorlesen für kleine Geschwister wäre es aber sicher wirklich nett.
Mein Fall war dieses Buch definitiv nicht, auch wenn viel andere es wirklich toll finden. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob/was ich von dem
Buch erwartet habe, wenn, dann eine nette Geschichte, die durch die
11jährige Hauptperson ganz nett ist, und das hält das Buch auch, viel mehr für mich leider nicht. Deshalb 3 Kornblumen:
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